Bis wann dauerten die Bauarbeiten?
Die Arbeiten erfolgen gestaffelt. Die Rettungsstollen für die Tunnels zwischen Interlaken und Brienz sowie für den Simmenfluhtunnel und den Leissigentunnel erfolgten in den 2010er-Jahren. 2021 begannen auf dem Abschnitt Interlaken-Ost – Brienz die Bauarbeiten für das Erhaltungsprojekt. Dieses konnte im Mai 2025 abgeschlossen werden. Eine Zusammenlegung des Erhaltungsprojekts und der Errichtung der Rettungsstollen war aus logistischen Gründen nicht möglich.
Welche Verkehrsbehinderungen waren während der Bauarbeiten zu erwarten?
Während der Arbeiten im Rahmen des Erhaltungsprojekts Interlaken-Ost – Brienz war der betroffene Autobahnabschnitt tagsüber durchgehend befahrbar (allerdings mit reduzierter Geschwindigkeit und teilweise einspuriger Verkehrsführung). Jeweils nachts (20 Uhr bis 6 Uhr) war die Strecke jedoch gesperrt; in dieser Zeit wurde der Verkehr über die Kantonsstrasse auf der rechten Seite des Brienzersees umgeleitet.
Um wie viel verlängerte sich die Fahrzeit?
Während der Umsetzung des Erhaltungsprojekts war aufgrund der Temporeduktion (60 km/h) und der einspurigen Abschnitte mit einer etwa 5 Minuten höheren Durchfahrtszeit zwischen Interlaken-Ost und Brienz zu rechnen. Bei nächtlichen Sperrungen des Abschnitts und Verlegung des Verkehrs auf die Kantonsstrasse verlängerte sich die Fahrzeit Interlaken – Brienz um rund 15 bis 20 Minuten.
Warum wurden nächtliche Sperrungen vorgenommen?
Autobahnsanierungen werden in der Schweiz grundsätzlich so organisiert, dass die Verkehrsteilnehmenden möglichst wenig beeinträchtigt werden. Ziel ist, dass stets mindestens eine Spur pro Fahrtrichtung frei bleibt. Da die A8 jedoch über weite Strecken lediglich zweispurig angelegt ist, liessen sich aus bautechnischen Gründen Sperrungen nicht vermeiden. Auf dem Autobahnabschnitt Interlaken-Ost – Brienz weûrden die Sperrungen in die Nacht verlegt – dann ist das Verkehrsaufkommen am geringsten. Das entsprechende Verkehrsregime (tagsüber offen, nachts gesperrt) stellte sicher, dass über 90 % der Verkehrsteilnehmenden auf gewohntem Weg und ohne grossen Zeitverlust reisen konnten. Nur ein kleiner Teil des Verkehrs auf diesem Abschnitt (weniger als 10 %) spielt sich nachts während der vorgesehenen Sperrzeiten (20 Uhr bis 6 Uhr) ab.
Warum wurden die Tunnels an der A8 ausgebaut?
Es handelte sich um keinen Ausbau. Die Tunnels wurden auf den neuesten bautechnischen Stand gebracht und entsprechen damit wieder den aktuellen Normen. Die Sicherheitsrichtlinien wurden nach verschiedenen schweren Brandereignissen in Autobahntunnels (Gotthard, Tauern, Mont-Blanc) verschärft.
Wieso wurde für einzelne Unterhaltsarbeiten gleich das ganze Teilstück Interlaken-Ost – Brienz als Baustelle signalisiert?
Oberstes Ziel bei Bauarbeiten ist es, Staubildungen aufgrund der Arbeiten zu verhindern. Dabei müssen verschiedene Faktoren wie eine kurze Bauzeit oder Beeinträchtigungen des Verkehrs infolge Spurabbaus oder Sperrungen gegeneinander abgewogen werden. Im Teilstück zwischen Interlaken-Ost und Brienz konnte nur nachts gearbeitet werden, was die Arbeiten in die Länge zog. Durch die nächtlichen Komplettsperrungen konnte in vielen verschiedenen Bereichen gleichzeitig gearbeitet werden, was die Bauzeit wiederum verkürzte. Diese Lösung hatte für die Verkehrsteilnehmenden die geringsten Auswirkungen, denn über 90 % des Verkehrs wurde von den Arbeiten nicht gross beeinträchtigt.
Warum dauern einfache Unterhaltsarbeiten so lange?
Bei den Bauarbeiten auf der A8 handelte sich nicht um einfache Arbeiten, sondern um eine Gesamtsanierung der Strasseninfrastruktur. Einige Bestandteile der Infrastruktur wiesen sichtbare Schäden auf, andere mussten den aktuellen Normen angepasst werden. Die Autobahnstrecke Interlaken-Ost – Brienz verläuft in relativ steilem Gelände und weist deshalb zahlreiche Kunstbauten auf (Brücken, Lehnenkonstruktionen, Stützmauern), die saniert werden mussten. Mit hohem Aufwand war aber auch die Erneuerung der Tunnelinfrastruktur verbunden; dies betraf insbesondere die Lüftung des Giessbachtunnels.
Wird in der Schweiz mit Autobahnsanierungen Perfektionismus betrieben?
Autobahnsanierungen sind kein Luxus, sondern ein Gebot der Verkehrssicherheit. Die Anforderungen an die Qualität von Belag und Strassenkörper sind in der Schweiz sehr hoch, insbesondere wegen der grossen Temperaturschwankungen in unseren Breitengraden. Im Hochsommer kann sich ein Belag bis auf 70° C erhitzen, während im Winter Temperaturen von -20° C vorkommen. Diese Schwankungen erfordern entsprechendes Baumaterial. Es darf nicht zu hart, aber auch nicht zu weich sein. Aus Umfragen geht übrigens hervor, dass eine Mehrheit der Bevölkerung den Unterhalt der Nationalstrassen als angemessen betrachtet. Das gilt sowohl für den baulichen wie auch für den betrieblichen Unterhalt.
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